Haben wir wirklich irgendwo so ein Konto, das unsere guten wie schlechten Taten aufzeichnet? Oder kann mir gutes und schlechtes Karma egal sein?
Ich möchte nun meine Sicht auf das Thema „Karma“ auf einfache Weise mit euch teilen. Manchmal begegnet man jemanden das erste Mal und man hat das Gefühl, diesen Menschen schon ewig zu kennen. Man fühlt sich mit ihm wohl und möchte gleich beste Freunde sein. Beziehungsweise fühlt es sich von Anfang an so an. Und dann begegnet man wiederum Menschen, da passiert das Gegenteil. Man mag diese Person von Anfang an nicht. Oder man hat das Gefühl, dass dieser Mensch einem etwas Böses will. Manchen läuft es bei der ersten Begegnung kalt über den Rücken.
Kennen Sie das? Ist Ihnen das auch schon passiert? Man kann es nämlich nicht verhindern. Aber viel interessanter ist ja, wie es dazu kommt? Jetzt muss ich etwas weiter ausholen: Ich gehe davon aus, dass man nicht nur ein Leben lebt, sondern viele. Durch meine vielen Rückführungen bin ich davon überzeugt, dass wir öfters inkarnieren. Vielfach begegnen sich die Seelen in verschiedenen Leben wieder. D.h. beispielsweise, dass mein jetziger Vater in einem Vorleben meine beste Freundin oder mein Chef gewesen sein kann. Oder, dass meine aktuelle Kollegin, mit der ich täglich zusammenarbeite, in einem anderen Leben ein verfeindeter Soldat auf dem Kriegsfeld war.
Die Seele vergisst nicht und so haben wir auch dieses untrügliche Gefühl „den kenne ich von irgendwo her“. Wesentlich dabei ist, aus welchen Situationen kennen sich die beiden Seelen, die aufeinandertreffen. Überwiegt dabei das Gute oder schlechte Erlebnisse. Greifen wir mal die verfeindeten Soldaten am Schlachtfeld auf: beispielsweise habe ich den Gegner (heute meine Kollegin) damals getötet. Dann darf es mich nicht wundern, wenn diese Kollegin ständig an meinem Sessel sägt und mich beim Chef anschwärzt.
Irgendwo unbewusst „weiß“ sie (die Kollegin), dass sie mich nicht mag, ja vielleicht sogar noch eine offene Rechnung mit mir offen hat. Und in diesem Leben sammelt sie selbst negatives Karma an, indem sie mir Schwierigkeiten in der Arbeit bereitet. Wir können das Beispiel aber auch umdrehen: Ich habe damals am Schlachtfeld diesen verfeindeten, verwundeten Soldaten nicht getötet, sondern habe ihn am Leben gelassen, mich zurückgezogen, sodass er von seinen Kumpanen gerettet werden konnte.
Diese Seele ist heute eine sehr zuvorkommende Kollegin, die mich in all meinen Vorhaben unterstützt und meine Dienste übernimmt, wenn ich verhindert bin. Wir sind auch außerhalb der Arbeit befreundet. Hier wirkt das positive Karma, weil ich dem verwundeten Soldaten damals nicht den Todesstoß gegeben habe.
So kommt es, dass jemanden, der in den vergangenen Inkarnationen viel positives Karma angesammelt hat, in diesem Leben weniger Steine in den Weg gelegt werden, als Anderen. Er eckt seltener an und hat mit weniger Widrigkeiten zu kämpfen.
Wichtig zu wissen ist, dass niemand immer nur gut oder nur schlecht war. Wir alle haben negatives Karma aufgebaut. Je bewusster jemand ist und lebt, desto mehr versucht er, negatives Karma zu verhindern. So jemand ist in streitigen Angelegenheiten nicht auf Vernichtung aus, sondern sucht eine Win-Win-Situation. Er ist auch bemüht, dass der Andere sein Gesicht wahren kann.
Übrigens, es zählt für den Aufbau von Karma nicht nur das Handeln, sondern schon der Gedanke. Wenn ich also auf jemanden so wütend bin, dass ich ihn in meinen Gedanken immer wieder ermorde, dann ist es nicht mehr nötig, dies auch real zu tun. Das negative Karma hat sich bereits aufgebaut. Das gilt umgekehrt natürlich auch für das Gute. Ich muss nicht einen Verletzten eines Verkehrsunfalls als Ersthelfer betreut haben, sondern ich kann, wenn ich vorbeifahre auch einen Segen und Licht für das Unfallopfer senden und darum bitten, dass er wieder ganz gesund wird. Damit habe ich auch schon eine gute Tat vollbracht.
Die Intention hinter einer Tat ist auch nicht unwesentlich. Wenn ich beispielsweise eine höhere Spende überweise, nur um Steuern zu sparen, dann hat das eine andere Konsequenz, als wenn ich ein paar Worte mit einem Bettler spreche und ihm dann etwas Geld oder Essen gebe.
Ich würde mich freuen, wenn Sie durch diesen Artikel angeregt wurden, achtsamer in ihren Gedanken und Taten zu werden und immer öfter positives Karma anzuhäufen. Sie tun sich selbst am meisten Gutes damit. 😊
Und wenn Sie das Gefühl haben, es könnten Ihnen wirklich in der einen oder anderen Angelegenheit Steine in den Weg gelegt werden, dann können wir uns das auch gerne gemeinsam anschauen.