Werte der Generation Z
Die junge Generation Z tickt anders – das hört man oft. Was aber nun sind die Werte, die diese Generation Z ausmacht? Was ist den Vertretern dieser Generation besonders wichtig und was lockt sie gar nicht „hinter dem Ofen hervor“?
Aus der Studie des Centers for Generational Kinetics aus dem Jahr 2018, wo mehr als 40 verschiedene Studien weltweit zusammengefasst wurden, die die Generation Z im damaligen Alter von 13 bis 22 Jahren befragt haben, lässt sich so einiges herauslesen. Diese Studie konzentriert sich ausschließlich auf die Generation Z und nimmt die Verwässerung mit den Millenials heraus.
So hat beispielsweise 95% der Generation Z ein Smartphone (59% ein Apple iPhone und 39% ein Android). Mehr als die Hälfte der Generation Z nutzt ihr Smartphone mindestens 5 Stunden pro Tag und 29% sind sogar jede Nacht nach Mitternacht noch online. Damit ist diese Generation Z quasi permanent verbunden – Tag wie Nacht! Warum ich mit dieser Information starte? Sie ist relevant, um die Generation Z und ihr Verhalten zu verstehen.
Wie sucht diese Generation Z einen Job? Die Mehrheit sucht über den Familien- und Bekanntenkreis (dies ist auch noch dem jungen Alter geschuldet). 55% jedoch schauen sich als Erstes die Firmenwebseiten an, erst danach wird auf Jobportalen gesucht. 40% der Generation Z benutzen YouTube, um herauszufinden, ob sie für eine bestimmte Firma arbeiten wollen. Wie viele Unternehmen haben aber gar kein YouTube-Video über sich? Auch die Bewerbung muss schnell und einfach sein. Mehr als 60% sind der Meinung, dass die Online-Bewerbung nicht länger als 15 Minuten dauern darf.
Hat man diese jungen Menschen dann für die Arbeit gewonnen, ist ihnen häufiges Feedback extrem wichtig. Jeder Fünfte braucht täglich oder mehrmals täglich Feedback zu seiner Arbeit! Das nenne ich eine echte Herausforderung für unsere aktuellen Führungskräfte. Ein kleiner Tipp: Diese jungen Menschen suchen sich meist auch Vertrauenspersonen im Unternehmen, welche einen Teil dieser Feedback-Arbeit abnehmen können.
Diese junge Generation nützt verschiedene Möglichkeiten, um Geld zu verdienen. Sie beschränkt sich nicht auf den klassischen Job. Da wären Online-Bewertungen, Social Media Marketing, Social Media Influencer, um nur einige zu nennen.
Soweit Erkenntnisse aus oben genannter Studie. Welche Werte gibt es noch, die der Generation Z wichtig sind? Die Generation Z strebt keine Work-Life-Balance an, wie es die Generation Y getan hat. Die Jungen haben gesehen, was Work-Life-Balance der Vorgängergeneration gebracht hat: Hamsterrad und Burn-out. Das will die Generation Z auf jeden Fall vermeiden, daher wollen sie klare Strukturen und weniger Flexibilität. D.h. man kann sie mit einer geregelten Arbeitszeit mehr locken als mit Gleitzeitarbeit und Homeoffice.
Die Generation Z setzt sich nämlich für Work-Life-Trennung ein, was soviel heißt, dass es Zeit für die Arbeit gibt – in dieser setzt sie sich voll für den Job ein – und dass es Zeit für das Privatleben gibt. Das Privatleben grenzt die Arbeit aus. Der Erholungswert steht im Vordergrund. Diese jungen Menschen können wunderbar abschalten – etwas, das Vorgängergenerationen sich bestimmt abschauen sollten und als eigene Werte integrieren sollten.
Die Vertreter der Generation Z haben eine hohe Leistungsbereitschaft in der Arbeit. Überstunden müssen jedoch gut begründet werden. Auf Dauer haben sie damit keine Freude und pochen dann auf einen Ausgleich der Zeit. Manche Forscher sind der Meinung, dass die Generation grundsätzlich nur begrenzte Loyalität aufweist. Aus meinen Befragungen kann ich das nicht bestätigen. Es hat sich gezeigt, dass für die Mitarbeiterbindung verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind. Wird dies bereitgestellt, dann sind vor allem die „Traditionell-Soliden“ besonders loyale Mitarbeiter. Bei den „Eigeninitiativen“ hängt es immer von der Innovationswilligkeit des Unternehmens ab, ob man diese auf Dauer halten kann. Bei den „Nicht-Jetzt-Akteuren“ gilt es abzuwarten. Mit Geduld könnte man auch bei Ihnen den Wert der Loyalität hervorkitzeln.
Die besondere Denkstruktur der Generation Z, die starke Trennung von Privat- und Berufsleben sowie die Einforderbarkeit individueller Wünsche macht diese Generation einzigartig. Vor einigen Jahren noch haben die Personalabteilungen versucht, die Generation Z als „nichts Neues“ abzutun, dabei hätten genau sie, die Unternehmen auf diese neue Generation vorbereiten sollen.
Denn die Generation Z ist nicht zuletzt auch eine „Generation Zeitgeist“. Es werden Vorgängergenerationen ihre Verhaltensmerkmale kopieren. Denken wir nur daran, dass bereits große Konzerne ihre Mailserver nach 17 Uhr bis zum nächsten Morgen und übers Wochenende so einstellen, dass keine Mails zugestellt werden. Dies entspricht genau dem Motto der Generation Z der Work-Life-Trennung. Dies ist nur ein Beispiel und es werden noch andere Forderungen Eingang in die Gesetze der Länder finden, die von der Generation Z ausgehen, aber allen Generationen zugutekommen werden.
Mich hat diese Generation so fasziniert, dass ich nach meiner Forschungsarbeit ein Buch mit dem Titel „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ verfasst habe. Darin gehe ich auf die Werte der Generation Z, speziell in der Arbeitswelt ein.
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