Generation Z: Was macht für sie den Job attraktiv?
Händeringend wird in manchen Branchen Personal gesucht. Der Nachwuchs fehlt. Aber was erwartet die jüngste Generation am Arbeitsmarkt, die Generation Z, von ihren künftigen Arbeitgebern? Was braucht es, um sie an Bord zu holen und im Unternehmen zu halten?
In meinem Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt – Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ finden Sie viele Hinweise, wie die Generation Z tickt, was ihr im Job wichtig ist und wie man sie am besten motiviert und länger am Arbeitsplatz hält. Dieses Thema interessiert mich brennend, weil ich glaube, dass Unternehmen gut daran tun, sich auf diese neue Generation einzustellen.
So verfolge ich auch diverse Studien, die entstehen. Heute möchte ich die Ergebnisse der Studie „The state of GenZ 2020“ vom „Center of Generational Kinetics“ aus Texas in den USA mit Ihnen teilen. Sie wurde im Juli 2020 mit 1.007 Amerikanern im Alter zwischen 13 und 24 Jahren durchgeführt. Es wurden dabei folgende Fragen beleuchtet:
- Was macht einen neuen Job für die Generation Z besonders attraktiv?
- Wo findet die Jobsuche statt?
- Welche Mitarbeiter-Benefits interessieren die Generation Z am meisten?
- In welchem Zeitraum wird eine Gehaltserhöhung erwartet?
- Was führt zu Mitarbeiterbindung?
Attraktivität des Arbeitsplatzes
Nach dem Gehalt (37%) ist für die Vertreter dieser Generation eine flexible Arbeitszeit das Wichtigste (29%). Aber auch die Unternehmenskultur, Mitarbeiter-Vergünstigungen (beide je 26%) und freiwillige Sozialleistungen (24%) machen ein Unternehmen für die Generation Z attraktiv. Hinzu kommen noch Aspekte wie persönliches Wachstum, Aufstiegsmöglichkeiten und die Kollegen. (20-22%). Das Arbeiten im Homeoffice kam auf 16%.
Interessant ist hier auch noch die Aufteilung zwischen Männern und Frauen der Generation Z. Während 42% der Frauen das Gehalt als Wichtigstes angeben, sind es nur 33% der Männer. Auch ist den Frauen mit 34% die flexible Arbeitszeit viel wichtiger als den Männern (25%).
Jobsuche
Hier gibt es Unterschiede zwischen der Vorgängergeneration, den Millennials, und der jüngsten Personen am Arbeitsmarkt. Die Generation Z fragt am häufigsten in ihrem Freundes- oder Familienkreis hinsichtlich eines neuen Jobs (41%), wobei dies nur 32% der Millennials tun. Eine Vermutung meinerseits ist hier, dass die Generation Z noch sehr jung ist und sich deshalb eher an Familie und Freunden orientiert, als die ältere Generation. Die Vertreter der Generation Z nützen auch öfter Social Media Kanäle (25%) und Jobmessen (23%). Hingegen besuchen 47% der Millennials die Internetauftritte der Unternehmen.
Attraktive Mitarbeiter-Benefits
Hier wird am häufigsten die flexible Arbeitszeit von der Generation Z genannt (42%). Es ist ihr aber auch die Bezahlung der Überstunden und eine, vom Unternehmen bezahlte Krankenversicherung (Achtung: die Studie stammt aus den USA und dort ist dies ein großes Thema), sehr wichtig (jeweils 31%). Weiters punkten kann man als Dienstgeber mit einer jährlichen Gehaltserhöhung von 7%, einem Bonussystem (jeweils 24%) und Gratisessen.
Erwartung einer Gehaltserhöhung
Die meisten Vertreter dieser Generation (26%) erwarten nach einem Jahr eine Gehaltserhöhung. 22% nach 6 Monaten. Dies hat sich nicht wesentlich gegenüber der Vorgängergeneration verändert. Sieht man sich den Unterschied zwischen Männern und Frauen an, wird klar, dass Männer viel rascher eine Gehaltserhöhung erwarten (25% innerhalb der ersten 3 Monate) als Frauen (30% nach einem Jahr).
Mitarbeiterbindung
Am wichtigsten für diese junge Generation sind die flexible Arbeitszeit und die Kollegen (jeweils. 36%). Damit diese jungen Menschen länger im Unternehmen bleiben, ist es auch nötig, dass sie ihren Vorgesetzen mögen (32%) und authentisch sie selbst bleiben können (27%). Ein klarer Karrierepfad ist ihnen genauso wichtig (24%) wie das Einbringen ihrer eigenen Ideen in den Job (22%).
Sieht man hier wieder auf die geschlechterspezifische Verteilung, was wichtig ist, dass neue Kollegen nach einer Woche im Job auch weiterhin bleiben wollen, wird es interessant. Denn bei den Frauen sind es vor allem Softfacts, die sie bewegen zu bleiben: die Kollegen (42%), dicht gefolgt von der flexiblen Arbeitszeit (40%) und dem Umstand, dass sie ihren Chef gut leiden können (34%). Männer hingegen möchten eine klare Anleitung haben, wo sie auch ihre Ideen einbringen können (19%). Daneben benötigen sie regelmäßiges Feedback von ihren Vorgesetzten und eine Arbeitsumgebung, die auf dem letzten Stand der Technik ist (jeweils 18%).
Conclusio für Führungskräfte aus dieser Studie
- Das Wichtigste für die Generation Z ist bei einem neuen Job das Gehalt, gefolgt von flexibler Arbeitszeit.
- Die Vertreter der Generation Z, die bereits im arbeitsfähigen Alter sind, suchen meist über Freunde und Familie nach einem Job.
- Die Generation Z ist mehr an flexibler Arbeitszeit interessiert, als an weiteren Benefits.
- Diese Generation erwartet ihre erste Gehaltserhöhung früher als ältere Generationen. Mehr als zwei Drittel der Befragten erwartet eine Gehaltserhöhung binnen des ersten Jahres. Davon die Hälfte sogar innerhalb von 9 Monaten oder weniger.
- Die Mitarbeiterbindung der Generation Z funktioniert am besten über flexible Arbeitszeit und angenehme Kollegen.
Die Details, wie Sie mit den Vertretern der Generation Z im Berufsleben am besten umgehen, finden Sie im Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps und Tricks für Führungskräfte und Kollegen“.
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Generation Z: Unterschiede zu ihren Vorgängergenerationen
Mittlerweile sind im Arbeitsleben neben der Generation Z, auch die X und Y sowie die Babyboomer vorhanden. Da sie sich in ihren Werten und Zielen unterscheiden, ist es nicht leicht, sie alle als Mitarbeiter zu motivieren. Was aber sind nun die genauen Unterschiede?
Über die Unterschiede dieser vier Generationen in der Arbeitswelt wurden ganze Bücher geschrieben. Ich werde mich daher in diesem Artikel auf ein paar Keyfacts konzentrieren. Beginnen wir bei den Jüngsten am Arbeitsmarkt:
Generation Z:
Ihre Vertreter wurde in den Jahren 1994 bis 2010 geboren. Sie ist mit dem Internet bereits aufgewachsen und hat schon sehr früh die Digitalisierung in ihren Alltag integriert. Die meisten Vertreter haben bereits auch etwas von der Immobilien- und Bankenkrise mitbekommen.
Sie haben in ihrer Kindheit und Jugend viel erlebt, was ihnen gezeigt hat, dass man sich beispielsweise auf Politiker und Presse nicht verlassen kann. Darunter fallen für die Generation Z auch die Führungskräfte. Deshalb haben sie vor jenen Führungskräften keinen Respekt, die sich im operativen Geschäft nicht auskennen.
Die Generation Z wünscht sich eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben. Ein 9-to-5-Job ist für viele wieder ein Ziel. Auch nehmen viele ihren Firmenlaptop aus dem Büro nicht mit nach Hause, um den Feierabend zu genießen. Sie wünscht sich im Job klare Strukturen und weiß gerne, wie genau der Rahmen ist, der ihr gesteckt wurde. Die Z-ler wollen sich von Beginn an überall einbringen dürfen. Es ist die am Besten ausgebildete Generation, die es je am Arbeitsmarkt gab. Zusammen mit den erfahrenen Mitarbeitern gibt es viele Potenziale, die gehoben werden können.
In meinem Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt – Tipps und Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ sind die Unterschiede der verschiedenen Typen der Generation Z genau herausgearbeitet. Es basiert auf meiner Forschungsarbeit und gibt dementsprechend Hinweise, wie man mit jedem Typ am Besten in der Arbeit umgeht. Weitere Blogartikel dazu unter dem Reiter „Generation Z“.
Generation Y:
Diese kam zwischen 1980 und 1993 zur Welt. Da sie den Internetboom und die Globalisierung um die Jahrtausendwende schon bewusst erlebt hatte, nennt man ihre Vertreter auch gerne „Millenials“. Sie sind meist sehr gut gebildet.
Der Generation Y muss die Arbeit Spaß machen. Sie ist anpassungsbereit und flexibel, liebt aber Selbständigkeit und Unabhängigkeit in der Arbeit. Ihren Vertretern sind Führungspositionen nicht so wichtig. Sie konzentriert sich eher auf Fachkarrieren oder projektbezogenes Arbeiten. Ihre Vertreter wollen mit Leuten auf der gleichen Wellenlänge zusammenarbeiten. Manche sagen, dass sie 24 Stunden online und Meister im Multitasking sind. Ihr beliebtes Motto lautet: „Leben im Hier und Jetzt“
Generation X:
Diese wurde in den Jahren 1965 bis 1979 geboren. In diese Zeit fiel die Wirtschaftskrise und sie war auch geprägt durch eine hohe Scheidungsrate. Sie will ausbrechen aus dem, was man schon immer so gemacht hat.
Die wichtigsten Werte der Generation X sind Individualismus, Unabhängigkeit und Sinnsuche. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie in ihrem Job hohe Freiheitsgrade benötigt und ihr Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden müssen. Work-Life-Balance ist für diese Generation das Ziel. Sie arbeitet ergebnisorientiert und ist auch in technischen Dingen meist sehr versiert. Entgegen den Babyboomern teilen sie gerne Macht und Verantwortung. Ein bezeichnender Satz für die Generation X ist: „Zeit ist wertvoller als Geld“
Babyboomer:
Geboren in der Nachkriegszeit in den Jahren 1946 bis 1964 ist diese Generation geprägt von ihren Eltern, die am harten Wiederaufbau beteiligt waren. Sie hat das Wirtschaftswunder erlebt und will das Erbe ihre Eltern vermehren und weiter ausbauen.
Werte, die bei den Babyboomern ganz oben stehen, sind Gesundheit, Idealismus und Kreativität. In der Arbeit ist ihnen die Pflege von Beziehungen und Netzwerken wichtig. Sie tauschen sich gerne im Team aus und arbeiten vorzugsweise strukturiert. Auch sind sie sehr karriereorientiert und wollen daher die Karriereleiter nach oben klettern. Sie brauchen Wertschätzung für ihre Erfahrung, die sie gesammelt haben. Auch, dass sie gebraucht werden, ist für sie enorm wichtig. Ihre persönliche Motivation ist von persönlichem Wachstum geprägt. Für die Babyboomer hat die Arbeit den höchsten Stellenwert. Freilich will die Generation Babyboomer es mittlerweile langsamer angehen lassen, hat sie doch den Ruhestand bereits vor den Augen oder ist schon mittendrin 😉
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GenZ – Wie ging es dieser Generation in 2020?
Die Grundlage dieses Blogartikels bildet die Studie „Digital Natives Monitor“ der chinesischen TikTok App und des deutschen Marktforschungsinstituts Skopos. Dafür wurden im November 2020 990 Personen in Deutschland, 518 in Österreich und 511 in der deutschsprachigen Schweiz befragt, also insgesamt 2.019 Personen. Es handelte sich dabei um die Generation Y (zu dem Zeitpunkt 26 – 37 Jahre alt) und die Generation Z (16 – 25 Jahre, auch gerne GenZ abgekürzt). In den folgenden Zeilen werden nur Zahlen über die Generation Z herausgenommen und interpretiert.
Eines der wichtigsten Themen für die GenZ war in 2020 die Gesundheit (95% Österreich, 93% Deutschland). Bereits seit Jahren ist sie dieser Generation wichtig. Sie brachte den Begriff „Gesundheit“ mit Fitness, richtiger Ernährung und einem gesunden Lebensstil in Verbindung. Die Pandemie jedoch und die Berichterstattung rund um die Gefährlichkeit des Corona Virus hat Ängste und Sorgen geschürt und den Begriff „Gesundheit“ neu definiert. Übrigens sprechen die jungen Menschen überwiegend mit der Familie über die Gesundheit (70%) und zu 59% mit Freunden und Bekannten darüber.
Sein Leben selbst bestimmen zu können, wurde sehr wichtig/wichtig (96% Österreich, 93% Deutschland). Kein Wunder, in einer Zeit, wo die Regierungen große Einschränkungen in der persönlichen Freiheit jedes Einzelnen machten.
Mit dem Leben an sich ist die GenZ weiterhin sehr zufrieden bzw. zufrieden (67% in beiden Ländern). Anders sieht es jedoch mit der Zufriedenheit im Job aus: Nur 18% sind sehr zufrieden und 37% zufrieden. Ein möglicher Grund ist, dass der Einstieg in den Job für die GenZ in 2020 zu einer Herausforderung geworden ist. Dabei ist der GenZ ein berufliches Weiterkommen und Karriere wichtiger (31%) als der Vorgängergeneration (19%). Dies lässt sich durch höhere Anzahl der Berufseinsteiger in der GenZ erklären. Auch das Homeoffice dazu beiträgt, dass sich Menschen weniger an das Unternehmen gebunden fühlen.
Übrigens ist hier ein Hinweis auf mein Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt – Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ angebracht. Es basiert auf eigenen Forschungsergebnissen. Das Buch ist ein Leitfaden, wie man die Vertreter der GenZ in der Arbeit motiviert. Und damit kann man sie auch länger im Unternehmen halten.
Neben dem Covid-19 Thema und den wirtschaftlichen Sorgen beschäftigte die GenZ aber auch weiterhin die Umweltzerstörung und der Klimawandel (43% Österreich, 46% Deutschland). Das Thema soziale Ungleichheit hat sich während der Pandemie sogar noch verstärkt (37% Österreich, 38% Österreich). Und nicht zuletzt war die nationale wirtschaftliche Lage des jeweiligen Landes ein Thema (56% Österreich, 43% Deutschland).
Für die GenZ ist Gleichberechtigung eine Einstellung sowie politische Haltung und ist wichtig für die Lebensqualität (80% Österreich, 87% Deutschland). Auch „Black Lives Matter“ hat in diesem Zusammenhang die GenZ sehr bewegt (40% Österreich, 50% Deutschland). Mit wem sprechen denn die Vertreter der Generation Z über die Themen, die sie aktuell beschäftigen? Familiäre Belange werden meist auch in der Familie besprochen (81%), dahinter folgen Freunde (60% Österreich, 59% Deutschland). Über die Freundschaften wiederum reden die jungen Menschen zu drei Viertel mit ihren Freunden, aber auch mit ihrer Familie (54% Österreich, 47% Deutschland). Geht es um Themen in der Partnerschaft, so spricht die GenZ das lieber mit Freunden (60% Österreich, 64% Deutschland) an, als mit der Familie (58%).
Obwohl Familie, Gesundheit und finanzielle Unabhängigkeit der GenZ wichtig ist, spricht sie kaum mit anderen darüber. Vor allem: über Finanzen spricht man nicht (61% Österreich, 50% Deutschland). Auch die Themen „Überfluss an Informationen und Umgang damit“, „Polarisierung (Meinungsverschiedenheiten in der Politik)“ und „demografischer Wandel“ werden ungerne mit anderen besprochen. Interessant auch, dass in Deutschland 55% ihre politische Meinung auf sozialen Plattformen posten, während es in Österreich nur 47% sind. Viele denken, dass eine öffentliche Stellungnahme nichts an den vorherrschenden Meinungen ändert (40%) und bei einem Drittel ist fehlendes Selbstvertrauen der Grund für das Nichtsagen der eigenen Meinung.
Um ihre Standpunkte öffentlich online auszudrücken, braucht die GenZ ein positives Umfeld. Dazu gehören Ausdrucksmöglichkeiten, wie das Liken und Teilen von Inhalten. Auch das Weiterleiten von Memes und Gifs ist sehr beliebt. Sie fürchtet sich jedoch vor Hassrede, mangelnder Privatsphäre und negativen Reaktionen zum eigenen Post.
Weitere Artikel zur GenZ:
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Gen Z: Was erwartet sie von Luxusmarken?
Laut einem Bericht von McKinsey soll mittlerweile die Generation Z in 2020 40% aller globalen Konsumenten repräsentieren. Was aber, wenn die Macher der großen Luxusmarken die Bedürfnisse der Gen Z nicht einmal verstehen?
Es ist allgemein bekannt, dass sich Vertreter der einen Generation nur schwer in die Gedanken und Werte einer anderen Generation hineinversetzen können. In jüngsten Umfragen von Équité gaben mehr als 90 Prozent der Luxusmarkenmanager zu, Schwierigkeiten beim Verständnis der Bedürfnisse von Gen Z zu haben. Dabei werden sie die dominanteste Verbrauchergruppe innerhalb des nächsten Jahrzehnts sein.
Aber, was ist es nun, was die Gen Z von den Luxusmarken erwartet? Was ist der Generation Z wichtig? Neun von zehn Vertretern der Gen Z sind soziale und ökologische Themen wichtig. Da ist es nur selbstverständlich, dass sie auch soziale und ökologische Verantwortung bei den Markenherstellern suchen. Sie möchten sich mit der Marke nicht nur im Außen, sondern auch mit den Werten identifizieren.
Interessant ist an dieser Stelle, dass die Vorgängergeneration „Millenials“ zwar den „grünen“ Trend, aber nicht den sozialen Aspekt im Fokus hatte. Dieser ist bei der Gen Z noch hinzugekommen. Wobei man sagen muss, dass in den letzten drei Jahren fast ein Drittel der Verbraucher weltweit (auch anderer Generationen) bei ihren Kaufentscheidungen auch prinzipielle Werte und Ansichten berücksichtigen.
So werden öffentliche Bekenntnisse zur Unterstützung benachteiligter Communities von der Gen Z positiv gesehen. Sie erhöhen die Sympathie für die Marke. Daher haben viele Marken in letzter Zeit Farbe bekannt und eine klare Haltung zu sozialen Themen eingenommen. Levi Strauss beispielsweise führt eine Kampagne gegen Waffengewalt. Auf dieses Thema hat sich auch Gucci gestürzt. In einer Kampagne zur Förderung der Vielfalt im Jahr 2018 hat Moschino nur farbige Models verwendet. Die Markenhersteller müssen aber ganz „sauber“ sein. Sie müssen es auch wirklich ernst meinen, mit dem, was sie vorgeben zu sein. Die Käufer erkennen recht bald, wenn es sich nur um Lippenbekenntnisse geht, und wenden sich in großen Zahlen ab. Ein richtiger Shitstorm kann über Social Media gegen sie entstehen.
Der Fehler, den viele Marken machen, besteht darin, junge Kunden mit Produkten und Kollektionen zufrieden zu stellen, die speziell für sie entwickelt wurden. Diese stehen aber oft im Gegensatz zu ihrer Kernmarkenpositionierung, womit sie bisher loyale Käufer verlieren. Die Verbindung der Gen Z muss über das gesamte Markenerlebnis erfolgen, nicht nur über ausgewählte Artikel.
Die kürzere Aufmerksamkeitsspanne der Gen Z erfordert eine präzisere Positionierung der Marken als je zuvor. Irgendwelche leeren „Hülsen“, wie z. B. „Wir bieten luxuriöseste Bekleidung aus den besten Materialen“ unterscheiden sich nicht vom Mitbewerber. Marken müssen in der Lage sein, ihre praktischen und inspirierenden Differenzierungspunkte in weniger als fünf Sekunden zu kommunizieren.
Vor Covid-19 war die junge Generation noch nicht so sehr auf das Thema Gesundheit fokussiert, weil es ihr noch zu weit weg erschien. Das hat sich mit der Pandemie geändert. Die Generation Z fordert definitiv mehr Transparenz von den Markenherstellern ein als es früher der Fall war.
Für die USA hat Visual Capitalist eine Aufstellung der beliebteste Marken aus dem MBLM 2020 Brand Intimacy report gemacht. Diese lauten in dieser Reihenfolge: Amazon, Disney, Apple, Ford, Jeep, Netflix, BMW, Chevrolet, Walmart, PlayStation
Es wird also für Markenhersteller bestimmt nicht leichter, diese junge Generation zu gewinnen. Falls Sie auch weitere Infos zur Generation Z interessieren, stöbern doch in meinem Blog. Hier eine kleine Auswahl:
Generation Z: Corona und das Biedermeier
Die Generation Z in der Arbeit
Werte der Generation Z
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Die Generation Z in der Arbeitswelt
Für die Bertelsmann Gruppe durfte ich einen Blogartikel über die Generation Z in der Arbeit schreiben. Dabei ging ich auch auf meine Forschungsarbeit ein.
Es entstand das Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ daraus.
Weitere Artikel zur Generation Z finden sich in meinem Blog. Beispielsweise:
Werte der Generation Z
Generation Z: Wo sind die Manager von morgen?
Generation Z braucht Sicherheit
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Generation Z: Corona und das Biedermeier
Wie geht es der Generation Z in der Corona-Pandemie? Viele sprechen von großen Unsicherheiten und Stress für diese junge Generation Z. Aber ist das wirklich so, dass Covid-19 die Jungen verzweifeln lässt?
Fakt ist, dass die Generation Z durch die Pandemie zum Einen im Job weniger Startchancen bekommt, wo doch die allgemeine Arbeitslosigkeit sehr hoch ist. Viele gut eingearbeitete, erfahrene Mitarbeiter wären für den Arbeitsmarkt verfügbar. Warum also sollte jemand auf eine junge Person setzen, die keine Erfahrung hat und der man alles noch erklären und zeigen muss?
Zum Anderen kann diese Generation aktuell nicht so studieren, wie es Generationen vor ihr getan haben. In einem Hörsaal Vorlesungen besuchen. Sich mit seinem Betreuer treffen. Mit Studienkollegen ausgehen und Spaß haben. Gemeinsam für Prüfungen lernen. Gute Noten feiern. All das ist in Zeiten von Teil- und kompletten Lockdowns nicht möglich.
Aber wie gehen nun die Vertreter der Generation Z mit dieser Situation um? Fällt es ihnen schwer, zuhause zu bleiben? Und wie sieht das Zuhause überhaupt aus?
Ich habe in meiner diesjährigen Masterarbeit zum Thema Generation Z geforscht und versucht, diese Generation etwas kennenzulernen. Christian Scholz sprach in seinem Buch „Generation Z: Wie sie tickt, was sie verändert und warum sie uns alle ansteckt“ bereits im Jahr 2014 davon, dass diese Jugendlichen von ihren Helikopter-Eltern mit all dem Wohlstand, den die Elterngeneration angehäuft hat, verwöhnt und behütet werden. Daraus hat die Generation Z folgende Erkenntnis gewonnen: am besten sich seine eigene, kleine und überschaubare Welt schaffen, die an das beschaulich-adrette Biedermeier erinnert. In dieser Welt sperrt die Generation Z all das aus, was nicht in ihrem Einfluss ist.
Scholz meint darüber hinaus, dass die Generation Z glücklicher und zufriedener ist als die Generationen vor ihr. Als einen der wichtigsten Gründe hierfür nennt er den Umstand, dass es keine kognitive Dissonanz zwischen Erwartung und Realität bei der Generation Z gibt. Erstaunlich daran erscheint daher, dass diese Generation es schafft, die für sie passende Realität nicht nur zu konstruieren, sondern auch real zu erschaffen.
So, und nun ist die Frage, wie sich die Corona-Pandemie auf dies alles ausgewirkt hat? Aktuelle Studien liefern wichtige Erkenntnisse darüber, wie sich der Blick der Gen Z und Millennials auf ihr zu Hause durch die Corona-Pandemie verändert. Beispielsweise gibt es eine Studie und den Bericht der Jugendmarketing-Experten “Y Pulse” mit dem Titel “No Place Like Home”. Dieser zeigt, wie Covid-19 die Art und Weise verändert hat, wie Gen Z und Millennials ihr zu Hause betrachten.
Interessanterweise gehen die Erkenntnisse genau in die gleiche Richtung, wie Scholz schon 2014 festgestellt hat. Die Generation Z nutzt das eigene Zuhause vermehrt als Zufluchtsort und baut diesen aus. So werden gemütliche und funktionale Homeoffice-Plätze geschaffen. Ein Großteil der Befragten gab an, dass man auch zukünftig mehr im Homeoffice arbeiten möchte.
Das Zuhause wird aber auch mit Fitnessgeräten ausgestattet, damit man in diesem Umfeld nicht mehr vom Außen abhängig ist. Gemütliche, entspannende Ecken werden geschaffen, sodass man auch gut zuhause relaxen kann. Die bereits vorhandene Tendenz, Kochen als Hobby zu verstehen und öfters mal Freunde einzuladen, hat sich verstärkt. Im Zuhause der Generation Z finden sich daher gut ausgestattete Küchen.
Die Generation Z achtet bei der Ausstattung meist auf ein funktionales, einfaches Design. Und komfortabel muss es sein. Die Studie zeigt auch, dass durch die Pandemie sich die Traumlagen für Immobilieneigentum von urbanen Lagen in die Vorstädte oder sogar aufs Land verlagert haben. Dieser Plan ist für diese junge Generation wie ein Plan für eine neue Zukunft.
Soviel man also bisher sagen kann, ist die Generation Z zwar schon etwas gestresst, was die ganzen Umstände der Corona Pandemie betrifft, versteht es aber gut, durch die Umgestaltung des eigenen Zuhauses (das auch noch bei den Eltern sein kann) eine kleine geschützte Zone zu schaffen. Dorthin können sich die Vertreter dieser Generation zurückziehen, wenn es in der Welt da draußen wieder mal zu unangenehm wird.
Hinweisen möchte ich auch noch auf mein Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“. Es verrät, wie man diese junge Generation für die Arbeit motiviert und worauf man dabei im eigenen Verhalten achten sollte. Ein paar Einblicke geben weitere Blogartikel.
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Die Generation Z in der Arbeit
Wie tickt die Generation Z in der Arbeit? Immer wieder hört man, dass die Älteren mit den Jungen gar nicht mehr zurechtkommen. Woran kann das liegen?
Dieses Thema hat mich selbst besonders interessiert. Als Führungskraft merke ich einen großen Unterschied zwischen diesen jungen Menschen und den Generationen davor. Sie haben andere Bedürfnisse. Es sind andere Dinge, die ihnen wichtig sind. Wenn man darauf achtet und in der richtigen Art und Weise mit der Generation Z kommuniziert, dann macht die Zusammenarbeit richtig Spaß.
In meiner Masterarbeit für meinen MBA habe ich daher die Faktoren erforscht, die dazu führen, diese jungen Menschen für die Arbeit zu motivieren. Ich war so begeistert von dieser neuen Generation, dass ich im Anschluss gleich ein Buch darüber geschrieben habe: „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ Darin wird zunächst Theorie vermittelt und dann in Kurzgeschichten aus dem Arbeitsalltag zweier junger Menschen anschaulich verdeutlicht, worum es geht.
Aber nicht nur meine Forschungen, die auf internationalen Studien sowie vielen Interviews mit Führungskräften, die Mitarbeiter der Generation Z führen, basieren, sondern auch weitere Studien bestätigen die Charakteristika.
Laut der Studie „Junge Deutsche 2019“ des Jugendforschers Simon Schnetzer sind 72 % der jungen Deutschen mit ihrer schulischen oder beruflichen Situation zufrieden. Mehr als die Hälfte der Befragten nennt Spaß als größte Motivation für Leistung.
Interessant für Arbeitgeber ist vor allem, was die Vertreter der Generation Z von ihnen erwarten. Zwischen 52 und 65% machen folgende Faktoren aus:
Eine gute Arbeitsatmosphäre ist für diese jungen Menschen entscheidend. In meiner Forschung fand ich dabei heraus, dass sie das zwar erwarten, aber sich selbst nicht dafür verantwortlich fühlen. D.h. die Jungen erwarten, dass der Arbeitgeber dafür sorgt, sehen aber ihren eigenen Anteil daran nicht.
Eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit ist der Generation Z wichtig. War für die Generation Y noch Work-Life-Balance wichtig, sprechen bei der jüngsten Generation andere Forscher von einer Work-Life-Trennung. Das bedeutet, dass klar geregelte Arbeitszeiten wieder in sind. Und man nicht rund um die Uhr für den Arbeitgeber erreichbar sein will.
Diese junge Generation akzeptiert keine Führungskraft nur deshalb, weil sie in dieser Position ist. Diese jungen Menschen fordern von ihren Führungskräften hohe Sozialkompetenz und auch fachliche Kompetenz, die nicht veraltet sein darf. Überhaupt ist ihnen Unterstützung von Innovation durch die Führungskraft sehr wichtig.
All die vorhin genannten Faktoren können gegeben sein und trotzdem passt der Job für diesen jungen Menschen nicht. Das kann dann sein, wenn er in dem, was er tut, nichts Sinnvolles sieht. Hier geht es auch oft um das Standing des Unternehmens und manche Branchen werden es zukünftig schwer haben, junge Menschen für ihr Unternehmen zu begeistern.
Vor allem den Traditionell-Soliden ist eine langfristige Sicherheit ihres Arbeitsplatzes wichtig. Sie halten nichts von Jobhopping, sondern wünschen sich Kontinuität und Sicherheit in ihrem Job. Dieser Wunsch wird mit den vielen Krisen, die die Generation Z in ihrer Kindheit und Jugend mitbekommen hat (z.B. Finanzkrise, Wirtschaftskrise, Kriege), stark in Verbindung gebracht.
Da sich die junge Generation in den sozialen Medien und im Internet sehr stark auf Empfehlungen anderer verlässt, ist es auch bei der Jobsuche so. Sie informiert sich über das Unternehmen im Internet, u.a. auf Bewertungsplattformen, wie Google oder kununu.
Laut dieser Studie sind die wichtigsten Werte der Generation Z in dieser Reihenfolge:
Gesundheit, Freiheit, Freundschaft, Gerechtigkeit, Familie
Es bestätigt sich damit, dass neben Freiheit auch wieder die Beschaulichkeit der Familie in den Vordergrund rückt. Auch, wenn sich dies auf den ersten Blick zu widersprechen scheint, die Generation Z schafft es tatsächlich beides gut zu vereinen.
Und zum Schluss noch, was diese junge Generation prägt:
Familiärer Zusammenhalt, Smartphone-Nutzung, Leistungsdruck, Soziale Netzwerke, Heimatverbundenheit
Interessant, oder?
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Generation Z: Nur auf Spaß aus?
Immer wieder hört man, dass für die Generation Z Spaß an erster Stelle steht. Stimmt das wirklich? Ist diese Generation tatsächlich so oberflächlich und hedonistisch?
Einer Studie zufolge, die nach dem ersten Lockdown in der Corona-Krise entstanden ist, bleibt die materielle Grundorientierung der Generation Z weitgehend erhalten. Weiterhin auf hohem Niveau sind bei dieser Generation hedonistische Werte wie Spaß und Erlebnis. Man merkt jedoch, dass die Generation Z nervöser und sensibler wird. Sie wurde jedoch auch weniger harmoniebedürftig und rücksichtsvoll als vor der Corona-Krise.
Mehr dazu inklusive der Auswirkungen auf das Marketing gibt es in diesem Artikel nachzulesen.
Wie sieht es mit der Generation Z in der Arbeitswelt aus? Eine Portion Spaß darf in der Arbeit auch nicht fehlen, aber grundsätzlich trennt diese Generation das Privatleben vom Beruf. Das Gros dieser Generation will in der Arbeit als kompetent wahrgenommen werden und konzentriert sich in der Freizeit auf die Themen Spaß und Abenteuer bzw. Erlebnis.
Wie man diese Generation für die Arbeit motiviert und sie länger im Unternehmen hält, wird mit Beispielen beschrieben im Buch: „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen„.
Die Generation Z kann man in der Arbeit in drei Arbeitskraftmentalitäten einteilen (nach Dr. Beate Großegger, Institut für Jugendkultur):
So erklärt es sich auch, warum nicht jeder Gleichaltrige sich gleich in der Arbeit verhält. Jede diese drei Arbeitskraftmentalitäten beschreibt das Verhalten und den Antrieb dieses Menschen mit der jeweiligen Arbeitskraftmentalität. Und entsprechend sollte man diese Person auch behandeln, um sie für die Arbeit zu gewinnen und zu motivieren.
Aber kommen wir zurück zum Thema Spaß. Generell gilt die Generation Z als sozial verträglich, aber etwas zurückhaltend. Sie ist weniger offen, als manche Vorgängergeneration. Dies hängt sicher mit den vielen unsicheren Zeiten, deren Zeitzeuge sie in ihrer Kindheit und Jugend geworden ist, zusammen.
Im Lockdown hat sich die Generation Z anscheinend noch mehr zurückgezogen. Für jene, die wie im Biedermeier die eigenen vier Wände hochleben lassen, war der Lockdown bestimmt willkommen. Für all jene aber, die das Abenteuer suchen und die Welt kennenlernen wollen, bedeutete die zum Teil massiv eingeschränkte Reisefreiheit eine Beschneidung ihrer persönlichen Bedürfnisse.
Durch das Virus verunsichert, haben sich viele Vertreter dieser Generation in ihr Zuhause zurückgezogen und ausgewählte Freunde zu sich nach Hause eingeladen. Man hat gemeinsam gekocht, Brettspiele und andere Spiele gespielt und sich so seinen Spaß in die eigenen vier Wände geholt. Auch hat man so die Gefahr der Ansteckung auf ein überschaubares Maß reduziert, ohne ganz auf soziale Kontakte verzichten zu müssen.
Dort, wo die Möglichkeit bestand, im Homeoffice zu arbeiten oder in der Schule auf Fernunterricht umgestellt wurde, hat sich die Generation Z bestimmt leichter getan als manche ihrer Vorgängergenerationen. Da sie mit dem Internet aufgewachsen ist und in elektronischen Belangen meist sehr versiert ist, fiel es den Vertretern dieser Generation nicht schwer, rasch in den Homeoffice- bzw. Home-Schooling-Modus zu wechseln.
Manch einer wird auch zukünftig auf Homeoffice-Möglichkeiten pochen, da die An- und Rückreise in die Arbeit für viele Vertreter der Generation Z als unnötiges Übel gesehen wird. Ressourcenschonender Umgang mit Transportmitteln und Lebenszeit kommt dieser Generation sehr entgegen.
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Werte der Generation Z
Die junge Generation Z tickt anders – das hört man oft. Was aber nun sind die Werte, die diese Generation Z ausmacht? Was ist den Vertretern dieser Generation besonders wichtig und was lockt sie gar nicht „hinter dem Ofen hervor“?
Aus der Studie des Centers for Generational Kinetics aus dem Jahr 2018, wo mehr als 40 verschiedene Studien weltweit zusammengefasst wurden, die die Generation Z im damaligen Alter von 13 bis 22 Jahren befragt haben, lässt sich so einiges herauslesen. Diese Studie konzentriert sich ausschließlich auf die Generation Z und nimmt die Verwässerung mit den Millenials heraus.
So hat beispielsweise 95% der Generation Z ein Smartphone (59% ein Apple iPhone und 39% ein Android). Mehr als die Hälfte der Generation Z nutzt ihr Smartphone mindestens 5 Stunden pro Tag und 29% sind sogar jede Nacht nach Mitternacht noch online. Damit ist diese Generation Z quasi permanent verbunden – Tag wie Nacht! Warum ich mit dieser Information starte? Sie ist relevant, um die Generation Z und ihr Verhalten zu verstehen.
Wie sucht diese Generation Z einen Job? Die Mehrheit sucht über den Familien- und Bekanntenkreis (dies ist auch noch dem jungen Alter geschuldet). 55% jedoch schauen sich als Erstes die Firmenwebseiten an, erst danach wird auf Jobportalen gesucht. 40% der Generation Z benutzen YouTube, um herauszufinden, ob sie für eine bestimmte Firma arbeiten wollen. Wie viele Unternehmen haben aber gar kein YouTube-Video über sich? Auch die Bewerbung muss schnell und einfach sein. Mehr als 60% sind der Meinung, dass die Online-Bewerbung nicht länger als 15 Minuten dauern darf.
Hat man diese jungen Menschen dann für die Arbeit gewonnen, ist ihnen häufiges Feedback extrem wichtig. Jeder Fünfte braucht täglich oder mehrmals täglich Feedback zu seiner Arbeit! Das nenne ich eine echte Herausforderung für unsere aktuellen Führungskräfte. Ein kleiner Tipp: Diese jungen Menschen suchen sich meist auch Vertrauenspersonen im Unternehmen, welche einen Teil dieser Feedback-Arbeit abnehmen können.
Diese junge Generation nützt verschiedene Möglichkeiten, um Geld zu verdienen. Sie beschränkt sich nicht auf den klassischen Job. Da wären Online-Bewertungen, Social Media Marketing, Social Media Influencer, um nur einige zu nennen.
Soweit Erkenntnisse aus oben genannter Studie. Welche Werte gibt es noch, die der Generation Z wichtig sind? Die Generation Z strebt keine Work-Life-Balance an, wie es die Generation Y getan hat. Die Jungen haben gesehen, was Work-Life-Balance der Vorgängergeneration gebracht hat: Hamsterrad und Burn-out. Das will die Generation Z auf jeden Fall vermeiden, daher wollen sie klare Strukturen und weniger Flexibilität. D.h. man kann sie mit einer geregelten Arbeitszeit mehr locken als mit Gleitzeitarbeit und Homeoffice.
Die Generation Z setzt sich nämlich für Work-Life-Trennung ein, was soviel heißt, dass es Zeit für die Arbeit gibt – in dieser setzt sie sich voll für den Job ein – und dass es Zeit für das Privatleben gibt. Das Privatleben grenzt die Arbeit aus. Der Erholungswert steht im Vordergrund. Diese jungen Menschen können wunderbar abschalten – etwas, das Vorgängergenerationen sich bestimmt abschauen sollten und als eigene Werte integrieren sollten.
Die Vertreter der Generation Z haben eine hohe Leistungsbereitschaft in der Arbeit. Überstunden müssen jedoch gut begründet werden. Auf Dauer haben sie damit keine Freude und pochen dann auf einen Ausgleich der Zeit. Manche Forscher sind der Meinung, dass die Generation grundsätzlich nur begrenzte Loyalität aufweist. Aus meinen Befragungen kann ich das nicht bestätigen. Es hat sich gezeigt, dass für die Mitarbeiterbindung verschiedene Aspekte zu berücksichtigen sind. Wird dies bereitgestellt, dann sind vor allem die „Traditionell-Soliden“ besonders loyale Mitarbeiter. Bei den „Eigeninitiativen“ hängt es immer von der Innovationswilligkeit des Unternehmens ab, ob man diese auf Dauer halten kann. Bei den „Nicht-Jetzt-Akteuren“ gilt es abzuwarten. Mit Geduld könnte man auch bei Ihnen den Wert der Loyalität hervorkitzeln.
Die besondere Denkstruktur der Generation Z, die starke Trennung von Privat- und Berufsleben sowie die Einforderbarkeit individueller Wünsche macht diese Generation einzigartig. Vor einigen Jahren noch haben die Personalabteilungen versucht, die Generation Z als „nichts Neues“ abzutun, dabei hätten genau sie, die Unternehmen auf diese neue Generation vorbereiten sollen.
Denn die Generation Z ist nicht zuletzt auch eine „Generation Zeitgeist“. Es werden Vorgängergenerationen ihre Verhaltensmerkmale kopieren. Denken wir nur daran, dass bereits große Konzerne ihre Mailserver nach 17 Uhr bis zum nächsten Morgen und übers Wochenende so einstellen, dass keine Mails zugestellt werden. Dies entspricht genau dem Motto der Generation Z der Work-Life-Trennung. Dies ist nur ein Beispiel und es werden noch andere Forderungen Eingang in die Gesetze der Länder finden, die von der Generation Z ausgehen, aber allen Generationen zugutekommen werden.
Mich hat diese Generation so fasziniert, dass ich nach meiner Forschungsarbeit ein Buch mit dem Titel „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ verfasst habe. Darin gehe ich auf die Werte der Generation Z, speziell in der Arbeitswelt ein.
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Generation Z braucht Sicherheit
Die Coronavirus-Krise zeigt uns, wie wichtig Arbeitsplatzsicherheit ist. Die Sicherheit, einen Arbeitsplatz zu haben und diesen auch in Krisenzeiten nicht zu verlieren, ist gerade für viele Menschen aller Generationen ein wesentlicher Aspekt geworden. Die Generation Z hat bereits in ihrer Kindheit und Jugend verschiedene Krisen beobachten dürfen. Hier wäre beispielsweise die Finanzkrise und darauffolgende Wirtschaftskrise im Jahr 2008/2009 oder die sich permanent verschärfende Klimakrise zu nennen.
Auch die vielen Kriegsschauplätze auf der ganzen Welt und der Zusammenbruch politischer Systeme, z. B. im arabischen Raum, die zu verschiedenen Krisen in diesen Ländern geführt haben, sind der Generation Z wohl bekannt. Irgendwie sind die Vertreter der Generation Z dadurch desillusionierter geworden und glauben weder der Presse noch Politikern oder Chefs ohne es genauer zu hinterfragen.
Bei all den Unsicherheiten sehnt sich der Großteil der Generation Z nach mehr Sicherheit. Sie bleibt lieber im trauten Heim und lädt Freunde zum Essen und Spielen ein, als hinaus zu gehen, in irgendwelche Lokale und von Irren auf der Straße zufällig angegriffen zu werden. Auch die Sicherheit hinsichtlich Arbeitsplatz nimmt einen wesentlichen Platz für sie ein.
In diesem Zusammenhang wollen wir uns auch die Arbeitskraftmentalitäten von Dr. Beate Großegger ansehen. Sie arbeitet für das Institut für Jugendkultur in Österreich und führt regelmäßig Befragungen bei diesen jungen Menschen durch. Sie unterscheidet:
- Die Eigeninitiativen
- Die Traditionell-Soliden
- Die Nicht-Jetzt-Akteure
In meinem Buch, das ich basierend auf meine letzte Forschungsarbeit verfasst habe, beschreibe ich diese Typen mit anschaulichen Beispielen im Detail: „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“
Besonders viel Sicherheit im und rund um den Job brauchen die „Traditionell-Soliden“. Wie kann man diesen Arbeitskraftmentalitätstyp beschreiben? Dieser Typ braucht vor allem Sicherheit im Job. Am liebsten arbeitet er zu festgelegten Arbeitszeiten (9to5) und hat kein Interesse an irgendwelchen Führungs- und Entscheiderpositionen. Dies bedeutet nicht, dass er keine Verantwortung übernehmen will, aber alles in einem kleinen, festgesteckten Rahmen.
Die „Traditionell-Soliden“ sind aufgabenorientiert zu führen, d.h. der transaktionale Führungsstil (ein Geben und Nehmen) mit klaren Vorgaben zu den zu erledigenden Aufgaben ist für diesen Typ am besten geeignet. Man kann diesen Menschen durchaus einen kleinen Spielraum geben, in dem sie sich bewegen können.
Wie allen Vertretern der Generation Z ist es auch den „Traditionell-Soliden“ besonders wichtig, dass sie mit Respekt behandelt werden und in einem guten Betriebsklima arbeiten können. Auch arbeiten sie bevorzugt im Team.
Die „Traditionell-Soliden“ leben gerne das Mittelmaß – sowohl im Privat- als auch im Berufsleben. Für Letzteres bedeutet dies, dass die übertragenen Aufgaben nicht zu einfach, aber auch nicht zu fordernd sein dürfen. Sie wollen also weder über- noch unterfordert werden. „Traditionell-Solide“ arbeiten gerne so vor sich hin und Berge von Arbeit einfach ab.
Um diesen Typ an das Unternehmen zu binden ist ein solides Unternehmen, das auch mal ein paar Stürme übersteht, ohne Mitarbeiter zu kündigen oder finanziell zu straucheln, Grundvoraussetzung. Vertreter dieses Typs nehmen die Unternehmen, bei denen sie sich bewerben, zuvor hinsichtlich der Aspekte von finanzieller Sicherheit und Betriebsklima sowie Arbeitsverträge ganz genau unter die Lupe.
Sie wollen die Rahmenparameter für ein geregeltes, unaufgeregtes Leben schaffen. Dazu bedarf es einen sicheren Job mit geregelter Arbeitszeit. Darauf aufbauend können sie ihr Privatleben gestalten. Die „Traditionell-Soliden“ sind gut einschätzbar und wenn man sie mit klaren Anweisungen führt. Auch darf man sie nicht zu vielen Änderungen unterwerfen. Das mögen sie eher nicht, da sie das ihnen Bekannte und Geregelte dem Unvorhersehbaren vorziehen.
Neben dem „Eigeninitiativen“ (dem Manager von morgen) braucht es in den Unternehmen auch die „Traditionell-Soliden“, deren Erfüllung es ist, die Aufgaben mit Geduld und Genauigkeit abzuarbeiten. Man sagt, dass die Generation Z sich das beschauliche Biedermeier zurückwünscht. Daran könnte etwas Wahres in dem einen oder anderen Bereich dran sein …
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