Damit man sich das mit einer Rückführung vorstellen kann, muss man an die Reinkarnationstheorie glauben. Aber welche Gründe könnte ich haben, um eine Rückführung in ein Vorleben zu machen? Und was soll mir das bringen?
Manche Menschen wollen es einfach mal ausprobieren und haben den Wunsch nach einer Rückführung in ein früheres Leben. Sie sind einfach neugierig, ob und wie das funktioniert. So etwas lehne ich grundsätzlich ab. Aus meiner Sicht ist eine Rückführung ein wertvolles Instrument, das man nicht beliebig einsetzen sollte. Zudem ist es nicht ungefährlich. Eine Rückführung darf man ausschließlich mit psychisch stabilen Menschen machen. Der Rückgeführte muss sich während der Rückführung ganz genau an die Anweisungen des Begleiters halten, ansonsten kann es für ihn gefährlich werden. Wenn jemand irgendwo „abbiegt“ kann es sein, dass er/sie in diesem anderen Leben „gefangen“ bleibt.
Solche Menschen können dann nicht mehr unterscheiden, in welchem Leben sie sich befinden und landen im Hier und Jetzt möglicherweise in der Psychiatrie. Daher ist Vorsicht geboten! Auch bei der Auswahl jener, die einen in einem solchen Prozess begleiten sollen. Also, nachdem wir jetzt geklärt haben, dass eine Rückführung kein gemütlicher Spaziergang ist, zu den Details.
Eine Rückführung muss sinnvoll sein und dem Kunden dienen. Dazu bringe ich am besten wieder ein paar Beispiele:
Jana war in einem Golfklub in der Administration angestellt. Sie hatte nur einen Vertrag als Karenzvertretung für ein Jahr. Jana hoffte inständig, dass ihr Arbeitsverhältnis in ein unbefristetes übergehen würde, weil ihr die Arbeit und das Arbeitsumfeld sehr gefielen. Aber irgendwie machte ihr direkter Chef Probleme. Er legte ihr immer wieder Steine in den Weg und ihre Befürchtung, dass er den Vertrag nicht umwandeln würde, war groß.
In diesem Zustand kam sie zu mir. Nachdem ich mir ihre Situation und die karmische Verbindung zu ihrem Chef angesehen hatte, zeigte sich ein Vorleben. In diesem waren beide befreundete Seeräuber und Piraten. Einige Jahre waren sie die besten Freunde. Dann machten sie große Beute und Jana (damals als Seeräuber) betrog den Seeräuber-Freund (heute ihr Chef) um dessen Anteil. Auch wenn ihr Chef das heute nicht bewusst weiß, so ist das unbewusst in ihm abgespeichert. Er vertraut Jana heute nicht und versucht sie deshalb eher loszuwerden.
In diesem Fall haben wir eine Rückführung in dieses Piratenleben gemacht und die „Geschichte“ umgeschrieben, sodass es zu diesem Betrug am Piratenfreund nicht kam. Die Auswirkungen im Hier und Jetzt war äußerst erstaunlich. Ihr Chef gab Jana nicht nur einen unbefristeten Dienstvertrag, sondern beförderte sie auch. Zusätzlich bekam ihr Sohn die Azubi-Stelle, die sie sich für ihn erhofft hatte.
Dieses Beispiel zeigt, dass man, wenn massive Verletzungen bis hin zum Mord in einem Vorleben passiert sind und man mit diesen Seelen im Hier und Jetzt nun eng verbunden ist, diese auch im Nachhinein verändern kann. Dies gilt übrigens nicht nur, wenn man selbst der Verursacher war. Nein, man kann auch damals das Opfer gewesen sein und die Geschichte umschreiben. Sehr häufig begegnen mir hier Szenen auf Schlachtfeldern und im Krieg.
Ein anderes Beispiel ist Oliver. Er kam zu mir, weil er das Gefühl hatte, nicht richtig lieben zu können. Sich nicht richtig öffnen zu können. Oliver war damals Mitte Dreißig und es fiel ihm auf, dass er weder eine liebevolle Beziehung zu seinen Familienmitgliedern noch zu seinen Partnerinnen aufbauen konnte.
In seinem Fall zeigte sich, dass er sich selbst aus Kummer in einem Vorleben den Großteil seines Herzens herausgerissen hatte. Dieser Teil war in der damaligen Inkarnation verhaftet. Wir mussten also durch eine Rückführung dorthin, um diesen Teil seines Herzens wiederzufinden und wieder integrieren, sodass er in diesem Leben auf sein ganzes Herz zugreifen konnte. Es war bewegend als er sich nach ungefähr einem Jahr meldete und von seinen Erfahrungen berichtete.
Dieses Beispiel soll uns zeigen, dass man manchmal etwas von sich selbst in einem Vorleben zurückgelassen hat, das man aber auch in den Folgeinkarnationen benötigt. Dabei kann es sich auch um andere Körperteile handeln, z.B. ein amputiertes Bein im Krieg, das heute zwar da ist, aber nicht gespürt werden kann. Oder es handelt sich um einen Schock in einem Vorleben, der etwas ausgelöst hat, das Nachwirkungen bis ins heutige Leben hat.
Es ist als Begleiter immer wieder interessant, was sich alles zeigt. Manchmal weiß ich vorher, in welches Leben wir müssen, manchmal zeigt sich das erst bei der Rückführung selbst.
Die Techniken, wie man Rückführungen machen kann, sind vielfältig. Und jeder Schamane oder spirituelle Begleiter muss jene Praktik finden, die am besten zu ihm passt. In meinem Fall arbeite ich mit zwei verschiedenen Arten, je nach Zugang des Kunden. Es kann auch vorkommen, dass Kunden zu verkrampft sind, zu sehr im Kopf sind und an der Realität hängen. Diese können sich oftmals nicht genug öffnen, um eine Rückführung zu machen. Auch das muss man akzeptieren.