Generation Z: Was macht für sie den Job attraktiv?
Händeringend wird in manchen Branchen Personal gesucht. Der Nachwuchs fehlt. Aber was erwartet die jüngste Generation am Arbeitsmarkt, die Generation Z, von ihren künftigen Arbeitgebern? Was braucht es, um sie an Bord zu holen und im Unternehmen zu halten?
In meinem Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt – Tipps & Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ finden Sie viele Hinweise, wie die Generation Z tickt, was ihr im Job wichtig ist und wie man sie am besten motiviert und länger am Arbeitsplatz hält. Dieses Thema interessiert mich brennend, weil ich glaube, dass Unternehmen gut daran tun, sich auf diese neue Generation einzustellen.

So verfolge ich auch diverse Studien, die entstehen. Heute möchte ich die Ergebnisse der Studie „The state of GenZ 2020“ vom „Center of Generational Kinetics“ aus Texas in den USA mit Ihnen teilen. Sie wurde im Juli 2020 mit 1.007 Amerikanern im Alter zwischen 13 und 24 Jahren durchgeführt. Es wurden dabei folgende Fragen beleuchtet:
- Was macht einen neuen Job für die Generation Z besonders attraktiv?
- Wo findet die Jobsuche statt?
- Welche Mitarbeiter-Benefits interessieren die Generation Z am meisten?
- In welchem Zeitraum wird eine Gehaltserhöhung erwartet?
- Was führt zu Mitarbeiterbindung?
Attraktivität des Arbeitsplatzes
Nach dem Gehalt (37%) ist für die Vertreter dieser Generation eine flexible Arbeitszeit das Wichtigste (29%). Aber auch die Unternehmenskultur, Mitarbeiter-Vergünstigungen (beide je 26%) und freiwillige Sozialleistungen (24%) machen ein Unternehmen für die Generation Z attraktiv. Hinzu kommen noch Aspekte wie persönliches Wachstum, Aufstiegsmöglichkeiten und die Kollegen. (20-22%). Das Arbeiten im Homeoffice kam auf 16%.
Interessant ist hier auch noch die Aufteilung zwischen Männern und Frauen der Generation Z. Während 42% der Frauen das Gehalt als Wichtigstes angeben, sind es nur 33% der Männer. Auch ist den Frauen mit 34% die flexible Arbeitszeit viel wichtiger als den Männern (25%).
Jobsuche
Hier gibt es Unterschiede zwischen der Vorgängergeneration, den Millennials, und der jüngsten Personen am Arbeitsmarkt. Die Generation Z fragt am häufigsten in ihrem Freundes- oder Familienkreis hinsichtlich eines neuen Jobs (41%), wobei dies nur 32% der Millennials tun. Eine Vermutung meinerseits ist hier, dass die Generation Z noch sehr jung ist und sich deshalb eher an Familie und Freunden orientiert, als die ältere Generation. Die Vertreter der Generation Z nützen auch öfter Social Media Kanäle (25%) und Jobmessen (23%). Hingegen besuchen 47% der Millennials die Internetauftritte der Unternehmen.
Attraktive Mitarbeiter-Benefits
Hier wird am häufigsten die flexible Arbeitszeit von der Generation Z genannt (42%). Es ist ihr aber auch die Bezahlung der Überstunden und eine, vom Unternehmen bezahlte Krankenversicherung (Achtung: die Studie stammt aus den USA und dort ist dies ein großes Thema), sehr wichtig (jeweils 31%). Weiters punkten kann man als Dienstgeber mit einer jährlichen Gehaltserhöhung von 7%, einem Bonussystem (jeweils 24%) und Gratisessen.
Erwartung einer Gehaltserhöhung
Die meisten Vertreter dieser Generation (26%) erwarten nach einem Jahr eine Gehaltserhöhung. 22% nach 6 Monaten. Dies hat sich nicht wesentlich gegenüber der Vorgängergeneration verändert. Sieht man sich den Unterschied zwischen Männern und Frauen an, wird klar, dass Männer viel rascher eine Gehaltserhöhung erwarten (25% innerhalb der ersten 3 Monate) als Frauen (30% nach einem Jahr).
Mitarbeiterbindung
Am wichtigsten für diese junge Generation sind die flexible Arbeitszeit und die Kollegen (jeweils. 36%). Damit diese jungen Menschen länger im Unternehmen bleiben, ist es auch nötig, dass sie ihren Vorgesetzen mögen (32%) und authentisch sie selbst bleiben können (27%). Ein klarer Karrierepfad ist ihnen genauso wichtig (24%) wie das Einbringen ihrer eigenen Ideen in den Job (22%).
Sieht man hier wieder auf die geschlechterspezifische Verteilung, was wichtig ist, dass neue Kollegen nach einer Woche im Job auch weiterhin bleiben wollen, wird es interessant. Denn bei den Frauen sind es vor allem Softfacts, die sie bewegen zu bleiben: die Kollegen (42%), dicht gefolgt von der flexiblen Arbeitszeit (40%) und dem Umstand, dass sie ihren Chef gut leiden können (34%). Männer hingegen möchten eine klare Anleitung haben, wo sie auch ihre Ideen einbringen können (19%). Daneben benötigen sie regelmäßiges Feedback von ihren Vorgesetzten und eine Arbeitsumgebung, die auf dem letzten Stand der Technik ist (jeweils 18%).
Conclusio für Führungskräfte aus dieser Studie
- Das Wichtigste für die Generation Z ist bei einem neuen Job das Gehalt, gefolgt von flexibler Arbeitszeit.
- Die Vertreter der Generation Z, die bereits im arbeitsfähigen Alter sind, suchen meist über Freunde und Familie nach einem Job.
- Die Generation Z ist mehr an flexibler Arbeitszeit interessiert, als an weiteren Benefits.
- Diese Generation erwartet ihre erste Gehaltserhöhung früher als ältere Generationen. Mehr als zwei Drittel der Befragten erwartet eine Gehaltserhöhung binnen des ersten Jahres. Davon die Hälfte sogar innerhalb von 9 Monaten oder weniger.
- Die Mitarbeiterbindung der Generation Z funktioniert am besten über flexible Arbeitszeit und angenehme Kollegen.
Die Details, wie Sie mit den Vertretern der Generation Z im Berufsleben am besten umgehen, finden Sie im Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt: Tipps und Tricks für Führungskräfte und Kollegen“.
- Veröffentlicht in Generation Z
Generation Z: Unterschiede zu ihren Vorgängergenerationen
Mittlerweile sind im Arbeitsleben neben der Generation Z, auch die X und Y sowie die Babyboomer vorhanden. Da sie sich in ihren Werten und Zielen unterscheiden, ist es nicht leicht, sie alle als Mitarbeiter zu motivieren. Was aber sind nun die genauen Unterschiede?
Über die Unterschiede dieser vier Generationen in der Arbeitswelt wurden ganze Bücher geschrieben. Ich werde mich daher in diesem Artikel auf ein paar Keyfacts konzentrieren. Beginnen wir bei den Jüngsten am Arbeitsmarkt:
Generation Z:
Ihre Vertreter wurde in den Jahren 1994 bis 2010 geboren. Sie ist mit dem Internet bereits aufgewachsen und hat schon sehr früh die Digitalisierung in ihren Alltag integriert. Die meisten Vertreter haben bereits auch etwas von der Immobilien- und Bankenkrise mitbekommen.
Sie haben in ihrer Kindheit und Jugend viel erlebt, was ihnen gezeigt hat, dass man sich beispielsweise auf Politiker und Presse nicht verlassen kann. Darunter fallen für die Generation Z auch die Führungskräfte. Deshalb haben sie vor jenen Führungskräften keinen Respekt, die sich im operativen Geschäft nicht auskennen.
Die Generation Z wünscht sich eine klare Trennung von Arbeit und Privatleben. Ein 9-to-5-Job ist für viele wieder ein Ziel. Auch nehmen viele ihren Firmenlaptop aus dem Büro nicht mit nach Hause, um den Feierabend zu genießen. Sie wünscht sich im Job klare Strukturen und weiß gerne, wie genau der Rahmen ist, der ihr gesteckt wurde. Die Z-ler wollen sich von Beginn an überall einbringen dürfen. Es ist die am Besten ausgebildete Generation, die es je am Arbeitsmarkt gab. Zusammen mit den erfahrenen Mitarbeitern gibt es viele Potenziale, die gehoben werden können.
In meinem Buch „Die junge Generation Z in der Arbeitswelt – Tipps und Tricks für Führungskräfte und Kollegen“ sind die Unterschiede der verschiedenen Typen der Generation Z genau herausgearbeitet. Es basiert auf meiner Forschungsarbeit und gibt dementsprechend Hinweise, wie man mit jedem Typ am Besten in der Arbeit umgeht. Weitere Blogartikel dazu unter dem Reiter „Generation Z“.

Generation Y:
Diese kam zwischen 1980 und 1993 zur Welt. Da sie den Internetboom und die Globalisierung um die Jahrtausendwende schon bewusst erlebt hatte, nennt man ihre Vertreter auch gerne „Millenials“. Sie sind meist sehr gut gebildet.
Der Generation Y muss die Arbeit Spaß machen. Sie ist anpassungsbereit und flexibel, liebt aber Selbständigkeit und Unabhängigkeit in der Arbeit. Ihren Vertretern sind Führungspositionen nicht so wichtig. Sie konzentriert sich eher auf Fachkarrieren oder projektbezogenes Arbeiten. Ihre Vertreter wollen mit Leuten auf der gleichen Wellenlänge zusammenarbeiten. Manche sagen, dass sie 24 Stunden online und Meister im Multitasking sind. Ihr beliebtes Motto lautet: „Leben im Hier und Jetzt“
Generation X:
Diese wurde in den Jahren 1965 bis 1979 geboren. In diese Zeit fiel die Wirtschaftskrise und sie war auch geprägt durch eine hohe Scheidungsrate. Sie will ausbrechen aus dem, was man schon immer so gemacht hat.
Die wichtigsten Werte der Generation X sind Individualismus, Unabhängigkeit und Sinnsuche. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sie in ihrem Job hohe Freiheitsgrade benötigt und ihr Entwicklungsmöglichkeiten geboten werden müssen. Work-Life-Balance ist für diese Generation das Ziel. Sie arbeitet ergebnisorientiert und ist auch in technischen Dingen meist sehr versiert. Entgegen den Babyboomern teilen sie gerne Macht und Verantwortung. Ein bezeichnender Satz für die Generation X ist: „Zeit ist wertvoller als Geld“
Babyboomer:
Geboren in der Nachkriegszeit in den Jahren 1946 bis 1964 ist diese Generation geprägt von ihren Eltern, die am harten Wiederaufbau beteiligt waren. Sie hat das Wirtschaftswunder erlebt und will das Erbe ihre Eltern vermehren und weiter ausbauen.
Werte, die bei den Babyboomern ganz oben stehen, sind Gesundheit, Idealismus und Kreativität. In der Arbeit ist ihnen die Pflege von Beziehungen und Netzwerken wichtig. Sie tauschen sich gerne im Team aus und arbeiten vorzugsweise strukturiert. Auch sind sie sehr karriereorientiert und wollen daher die Karriereleiter nach oben klettern. Sie brauchen Wertschätzung für ihre Erfahrung, die sie gesammelt haben. Auch, dass sie gebraucht werden, ist für sie enorm wichtig. Ihre persönliche Motivation ist von persönlichem Wachstum geprägt. Für die Babyboomer hat die Arbeit den höchsten Stellenwert. Freilich will die Generation Babyboomer es mittlerweile langsamer angehen lassen, hat sie doch den Ruhestand bereits vor den Augen oder ist schon mittendrin 😉
- Veröffentlicht in Generation Z